Trachtenpfleger aus den Gebieten Rupertiwinkel, Bad Reichenhall, Traunstein und Berchtesgaden treffen sich in Teisendorf
Teisendorf: Auf sehr gute Resonanz stoß auch das angebotene Treffen der Trachtenwarte pünktlich zum Beginn des Trachtenjahres 2025 in Teisendorf. Der Einladung durch Gautrachtenpflegerin Irmi Impler und ihrem Stellvertreter, Christian Burghartswieser folgten Trachtenpflegerinnen, Trachtenpfleger und Interessierte aus den Gebieten Rupertiwinkel, Bad Reichenhall, Traunstein und Berchtesgaden um fortführend an die Einzeltreffen erneut zusammen zu kommen. Unter den Seminar-Teilnehmern waren auch stellvertretender Gauvorstand Alfred Gehmacher in Begleitung seiner Ehefrau. Erfreut konnte Irmi Impler einige Muster von Kleiderordnungen zum Thema „wos ziagd ma wann o“ präsentieren. Beispielhaft sollen diese die Vereine inspirieren, ebenfalls Kleiderordnungen für ihre Mitglieder anzubieten. Gerne will sie ihre Sammlung erweitern und bittet auch künftig, ihr dafür Muster zur Verfügung zu stellen. „Beim ren kemman d´Leid zam“ mit diesen bekannten Worten animierte Impler, pro Gebiet einen Sprecher für die Trachtenwarte zu gewinnen, um aus Ideen und Anregungen die künftigen Themen zu planen. Thomas Greiner aus Hölking bei Vogtareuth referierte zum Thema Lederhosenwaschen. Vor 20 Jahren, so Greiner bei seinem Vortrag, hat sein Vater dieses Handwerk wieder ins Leben erweckt. Ein Handwerk, das zu Zeiten als die Lederhose Alltags- und somit Arbeitskleidung war, verbreiteter war. Noch heute erfolgt das Waschen nach alten, traditionellen Arbeitsschritten, so Greiner weiter. Ob verschmutzte, durch lange Lagerung hart gewordene oder oft getragene Lederhosen: regelmäßiges Waschen trägt zu einer längeren Lebenszeit bei, pflegt jede Lederhose, so der Tenor seiner aufschlussreichen Erklärungen. Agnes Emmer vom G.T.E.V. Siegsdorf referierte zur Geschichte der Quasten-, Boschn- bzw. Bandlhüte. Sie appellierte, die vorhandenen „Dachbodenschätze“, zu denen auch die Lederhosen gehören zu angemessenen Preisen anzubieten, damit diese getragen werden. Emmer ist handwerklich versiert und stellt aus verschiedenen alten Hüten einen neuen her. Sie erklärte den richtigen Umgang mit dem Hut nach dem Tragen. Weitere Ratschläge dazu konnte Evi Schweiger geben. Die Rupoldingerin kann auf jahrzehntelange Erfahrung zurückblicken und konnte die ihr gestellten Fragen zu Pflege und Lagerung bestens beantworten. „Schmuck gehört wie Unterwäsche nach jedem Tragen gewaschen“, so Elisabeth Gasteiger, Goldschmiedemeisterin aus Warngau. Wie einfach das geht, führte sie anschaulich vor. Nur ein Tropfen Spülmittel aufgelöst in lauwarmem Wasser, den Schmuck durch „durchziehen“ auswaschen, wenn nötig sanft mit einer Zahnbürste behandeln, mit klarem Wasser nachspülen und schon bleit der Glanz erhalten, verschwinden Verschmutzungen und Schweiß. Das abschließende Abtupfen mit einem Handtuch und die Lagerung an einem luftigen Ort (keine Wärmequelle) bis zur vollständigen Trocknung machen den Arbeitsgang komplett, so Gasteiger weiter. Behutsamer muss mit Perlenketten umgegangen werden – hier sollte man auf den Einsatz einer Bürste verzichten.
Über Trachtenmärkte und Tauschbörsen, bei denen Trachtenbekleidungen angeboten werden wurde ebenso diskutiert wie der Bezug von Haarteilen und Zöpfen. Gerne genutzt wurde die Zeit zum Ratschen, gegenseitigem Austausch, Bestaunen der Kleiderordnungen und Drehrockhefte. Impler forderte nochmal auf, ihr die Beschaffungslisten der Vereine zukommen zu lassen. Sie bedankte sich bei Elisabeth Hogger, der Vorständin aus Teisendorf, die sich um die Räumlichkeiten gekümmert hat und bei Max Danzl, Gebietsvertreter Gebiet Bad Reichenhall für die einleitenden Worte.
© Inge Erb, Gaupressewartin Gauverband I




