24 April, 2025

Hegen, pflegen und erhalten

Trachtenpfleger aus den Gebieten Simssee, Nördlicher Chiemgau, Inn-Salzach und Mangfall treffen sich in Schwabering

Schwabering: Auf sehr gute Resonanz stoß das angebotene Treffen der Trachtenwarte pünktlich zum Beginn des Trachtenjahres 2025 in Schwabering. Die Gebiete Simssee, Nördlicher Chiemgau, Inn-Salzach und Mangfall fassten Gautrachtenpflegerin Irmi Impler und ihr Stellvertreter, Christian Burghartswieser, zusammen, um fortführend an die Einzeltreffen mit den Trachtenpflegerinnen und Trachtenpfleger sowie Interessierten erneut zusammen zu kommen. Anwesend war auch stellvertretender Gauvorstand Florian Niedermaier in Begleitung seiner Ehefrau. Erfreut konnte Impler einige Muster von Kleiderordnungen zum Thema „wos ziagd ma wann o“ präsentieren. Beispielhaft sollen diese die Vereine inspirieren, ebenfalls Kleiderordnungen für ihre Mitglieder anzubieten. Gerne will sie ihre Sammlung erweitern und bittet auch künftig, ihr dafür Muster zur Verfügung zu stellen. „Beim ren kemman d´Leid zam“ mit diesen bekannten Worten animierte Impler, pro Gebiet einen Sprecher für die Trachtenwarte zu gewinnen, um aus Ideen und Anregungen die künftigen Themen zu planen.  Thomas Greiner aus Hölking bei Vogtareuth referierte zum Thema Lederhosenwaschen. Vor 20 Jahren, so Greiner bei seinem Vortrag, hat sein Vater dieses Handwerk wieder ins Leben erweckt. Ein Handwerk, das zu Zeiten als die Lederhose Alltags- und somit Arbeitskleidung war, verbreiteter war. Noch heute erfolgt das Waschen nach alten, traditionellen Arbeitsschritten, so Greiner weiter. Ob verschmutzte, durch lange Lagerung hart gewordene oder oft getragene Lederhosen: regelmäßiges Waschen trägt zu einer längeren Lebenszeit bei, pflegt jede Lederhose, so der Tenor seiner aufschlussreichen Erklärungen. Richtige Hege und Pflege um wertvolles zu erhalten, darum ging es auch in im Vortrag von Elisabeth Krier aus Schwabering. Neben dem Handwerk des Goldstickens widmet sie sich dem Erhalt der Trachtenhüte für Mann und Frau. Sanfte Reinigung mit Hilfe eines Samtpolsters oder Pinsels und vor allem die richtige Lagerung machen es möglich, diese oft über Generationen weitergegebenen Prachtstücke zu erhalten, so Krier. Besonders behutsames Trocknen und Lüften und eine sorgfältige Kontrolle vor der Lagerung sind die wichtigsten Handgriffe, so Krier weiter, die mittlerweile auf 25 Jahre Erfahrung zurückblicken kann. „Schmuck gehört wie Unterwäsche nach jedem Tragen gewaschen“, so Elisabeth Gasteiger, Goldschmiedemeisterin aus Warngau. Wie einfach das geht, führte sie anschaulich vor. Nur ein Tropfen Spülmittel aufgelöst in lauwarmem Wasser, den Schmuck durch „durchziehen“ auswaschen, wenn nötig sanft mit einer Zahnbürste behandeln, mit klarem Wasser nachspülen und schon bleit der Glanz erhalten, verschwinden Verschmutzungen und Schweiß. Das abschließende Abtupfen mit einem Handtuch und die Lagerung an einem luftigen Ort (keine Wärmequelle) bis zur vollständigen Trocknung machen den Arbeitsgang komplett, so Gasteiger weiter. Behutsamer muss mit Perlenketten umgegangen werden – hier sollte man auf den Einsatz einer Bürste verzichten. Zeit zum Ratschen, gegenseitigem Austausch, Bestaunen der Kleiderordnungen und Drehrockhefte gab es während der Pausen; verwöhnt wurden die Anwesenden mit Kaffee und Kuchen. Impler bedankte sich bei Hans März, Gebietsvertreter Gebiet Simssee für Organisation um die Räumlichkeiten im Pfarrhof und seiner Frau Uschi, die gemeinsam mit Irmi beim Kuchenbacken so fleißig Hand angelegt hat. Premiere gelungen! so das Fazit der begeisterten Anwesenden. Denn, erstmalig wurden die Trachtenwarte aus mehreren Gebieten gemeinsam eingeladen.

© Inge Erb, Gaupressewartin Gauverband I

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