Dettendorfer Trachtler mit Zukunft auf festen Wurzeln
Der Himmel in den Landesfarben „Weiß-Blau“ und strahlender Sonne meinte es mit dem Trachtenverein GTEV „Edelweiß“ Dettendorf-Kematen besonders gut
und bescherte dem Jubilar zu seinem 110-jährigen Bestehen einen Festtag wie im Bilderbuch. Über zweitausend Trachtler, so Vereinsvorstand Martin Impler und sein Stellvertreter und gleichzeitig Festleiter Josef
Christoph Mayr erwiesen dem Geburtstagskind zur gemeinsamen Feier die Ehre. Zauberhaft und das heimatverbundene Bild stärkend gliederten sich Abordnungen örtlicher und gemeindlicher Traditionsvereine sowie
Feuerwehren perfekt mit ein. Harmonische Bereicherung lieferten elf Blaskapellen, darunter die hauseigene Trachtenkapelle Dettendorf, als Mitgestalterin des Festgottesdienstes, und die drei weiteren Kulturträger der
Gemeinde Bad Feilnbach, die Auer Musi, die Musikkapelle Bad Feilnbach und die Trachtenkapelle Litzldorf.
Eine Vielfalt an bodenständigen Trachten, vor allem die unterschiedlich gekleideten Miederdirndl, Schalkfrauen sowie die typischen grauen Joppen mit Kurze und
Hut zierten die Wiese am Hang des Hormeieranwesens. Prägend dabei waren die Frauen vom Patenverein GTEV „D´ Isarwinkler“ Bad Tölz mit ihren traditionsreichen Riegelhauben. Entsprechend bunt und vielfältig gab
sich anfängliche Kirchenzug vom Festzelt am Gries zum Feldaltar neben der Korbinianskirche.
Angetan von der malerischen Kulisse auf der Streuobstwiese deren schwer tragende Apfelbäume als wertvolle Schattenspender dienten, waren die Staatsministerin
und stellvertretende Ministerpräsidentin Ilse Aigner, die stellvertretende Landrätin Marianne Loferer, MdL a.D. Sepp Ranner, Schirmherr Anton Wallner, Sebastian Gasteiger als stellvertretender Gauvorstand, Hans
Schaberl als Gebietsvertreter Mangfall und sein Vorgänger Hans Beham sowie weitere Vertreter aus dem Gauverband 1 Traunstein.
In seiner ansprechenden Predigt sei es nach Ansicht von Pfarrvikar Tivadar Jasura gerade in einer Welt der Vernetzung und Digitalisierung bedeutend wieder in
Traditionen zu leben. Die einstigen Vereinsgründer und die inzwischen verstorbenen Vorstände, darunter der legendäre Benno Röpfl, samt engagierte Weggefährten als Vorfahren wussten in guten aber auch dunklen Zeiten
das Vereinsleben soweit es die jeweiligen Mittel zuließen zu feiern. Dazu gehöre, auch anlehnend an das Tagesevangelium nach Johannes, ein Fest als schöner Moment bewusst zu erleben. Dazu gehöre auch das besondere
Gewand, das gerade diesen Festtag als markantes Zeichen der Heimatverbundenheit auszeichne, so der Geistliche. Den musikalischen Rahmen zeichnete die Trachtenkapelle Dettendorf unter der Leitung von Peter Berger mit
der „St.-Leonhardsmesse“. Zur Wandlung kam der Salut von den Böllerschützen des Krieger- und Veteranenvereins Kematen-Dettendorf.
Den Grußworten von Schirmherr Anton Wallner zur Folge können die Dettendorfer Trachtler auf eine solide Zukunft basierend auf festen Wurzeln der Vorväter
bauen. Grundlage, auch auf den herrlichen Festheimatabend verweisend, sei eine vertrauensvolle Jugendarbeit, der es bei den Dettendorfer Trachtlern mit den Jugendwartinnen und Betreuern nicht fehle. Bedeutend so
Sebastian Gasteiger (Lerl-Wast) im Namen des Gauverbandes 1 gratulierend, sei ein guter Zusammenhalt und würdigte dabei Fleiß und zur Sache stehend das neue Dorfgemeinschaftshaus für Zusammenkünfte und
Besprechungen, aber erst recht zur Wahrnehmung einer unschätzbaren Jugendarbeit. Abschließend dankte der stellvertretende Gauvorstand für das traditionelle saubere Auftreten mit vorbildlicher Außenwirkung.
In ihrer Laudatio mahnte Ministerin Ilse Aigner der Trachtensach auch weiterhin die Treue zu halten. Sie, der Ehrengast abschließend, diene dem herrlichen
Mythos einer herrlichen Landschaft und Region, zu der die Trachtenbewegung seit Gründung vor 130 Jahren mit Liebe und Herz zu Heimat, Traditionen und Brauchtum, Sprache und vor allem Glauben wesentliche ihren
Beitrag leisteten.
Peter Strim
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